FreakCasters - Menschen, Geschichten & Leidenschaften

Nur für dich – Radiosendungen fürs Unterbewusste TOGETHER.AUDIO

Episode Summary

Radiosendungen fürs Unterbewusste - das Wiener Unternehmen "together audio" erstellt mit Angehörigen Audiodateien - Erzählungen und Musik - die helfen die Verbindung mit Menschen, die im Koma liegen oder im Pflegeheim leben aufrecht zu erhalten. Bei uns ist das Gründer-Duo Sonja Amann und Andreas Mühlmann zu Gast.

Episode Notes

Sonja Amann und ihr Geschäftspartner Andreas Mühlmann gestalten mit ihrem Unternehmen „TOGETHER.AUDIO“ gemeinsam mit Angehörigen Audiofiles für Menschen, die beispielsweise im Koma liegen oder im Pfegeheim leben oder für Demenzpatienten und Patientinnen. Die Erzählungen der Angehörigen sollen gemeinsam mit der Lieblingsmusik für positive Emotion sorgen. Auch in Phasen in denen die Angehörigen nicht rund um die Uhr da sein können, entsteht so eine Vertrautheit – gemeinsame Erinnerungen verbinden. Gegründet wurde „TOGETHER.AUDIO“ aufgrund der persönlichen Erfahrung von Sonja Amann. Auch ihr war es wichtig zu einem geliebten Menschen Verbindung zu halten.

 

TOGETHER.AUDIO - creating bonding moments | Klangtherapie

TOGETHER.AUDIO • Podcast auf Spotify for Podcasters

freak-radio.at 

Foto: Copyright: TOGETHER.AUDIO 

Episode Transcription

Moderation: Herzlich Willkommen, sagt Sandra Knopp. In unserem Podcast geht es um Inklusion Menschen, ihre Lebensgeschichten und ihre Leidenschaften. Heute erzählen wir die Geschichte des Wiener Start-ups „TOGETHER.AUDIO“, die all das verbindet. Es ist die Geschichte der beiden Freunde - Sonja Amann und Andreas Mühlmann – die einen geliebten Menschen verloren haben -  aber für andere in schwierigen Situationen „bonding moments“ schaffen wollen.  Habt ihr schon einmal von solchen bonding moments gehört? Vielleicht nicht, aber ihr kennt sie bestimmt: Es sind Momente, in denen man sich einem anderen Menschen sehr verbunden fühlt: Das kann ein aufbauendes Gespräch sein, die Erinnerung an den ersten Kuss oder ein gemeinsames Lachen. Solche Momente gibt es zwar viele, auch im Alltag - doch wir müssen sie auch erkennen. Manchmal kann einen das Gegenüber aber nicht mehr so wahrnehmen, etwa wenn ein geliebter Mensch im Koma liegt oder ins Pflegeheim ziehen muss. Sonja und Andreas erzählen in dieser Podcastfolge, wie es gelingt über Stimme und Musik die Verbindung aufrecht zu erhalten. 

Sonja Amann: Der Andi war ein leidenschaftlicher Selbstversorger. Er hat die Natur geliebt. Er hat sich im Garten am wohlsten gefühlt. Er hat Permakultur-Design studiert, also Lehrgang gemacht. Er hat die Arbeit mit Holz sehr geliebt. Und etwas, was ganz groß war, war eben die Musik. 

 

Moderation: Das ist Sonja Amann. Die gebürtige Vorarlbergerin erzählt von ihrem Mann Andi. Ja, er und ihr Geschäftspartner heißen beide Andreas. Wenn in diesem Podcast von Andi die Rede ist, dann handelt es sich um Sonjas Mann und bei Andreas um ihren Geschäftspartner Andreas Mühlmann. Sonja Amann wurde 1968 in Hohenems geboren. Sie hat in ihrem Leben beruflich schon einige Stationen absolviert: Sie ist gelernte Schneiderin, hat eine Spielgruppenausbildung gemacht, Trommelunterricht gegeben und eine Sprecher:innenausbildung absolviert. Als sie ihren Andi im Jahr 2009 kennenlernt, verbindet die beiden die Liebe zu Natur, Kunst und Musik.

Sonja Amann: Er hat Gitarre gespielt, hat Bass gespielt, er hatte ein enormes Gehör konnte, hat etwas gehört und einfach nachgespielt, weshalb er meine größte Bewunderung hatte. Er war ein leidenschaftlicher Metler. Aber genauso Klassik. Eigentlich alles außer Schlager. Aber leidenschaftliche Metler! Ich habe über ihn auch den Metler kennenlernen dürfen und auch lieben lernen dürfen. Und ein leidenschaftlicher Spieler. Also Rollenspiel und auch Playstation. Also das war Andi. 

 

Die beiden leben im Waldviertel. Andi unterstützt Sonja auch, wenn sie mit ihrer Trommelgruppe – mit Menschen mit und ohne Behinderung -  auftritt. 

Sonja Amann: Wir waren ziemlich genau 10 Jahre verheiratet. Wir haben uns 2009 kennengelernt, 2010 geheiratet. Nach dem Motto: Was warten wir? Wir sind in einem Alter, da können wir nur noch etwas versäumen und es gibt nichts mehr, was uns aufhält. Wir haben noch den 10-jährigen Hochzeitstag gefeiert und dann hat sich das Blatt gewendet. 

Moderation: Sonja Amann spricht vom Herbst 2020, dem 1. Corona-Jahr. Sie und ihr Mann erkranken an Covid. Während bei ihr der Verlauf mild ist und sie zuhause bleiben kann, bekommt er eine Lungenentzündung und muss ins Krankenhaus. Schließlich wird er in künstlichen Tiefschlaf versetzt. 

Sonja Amann: Und es war damals Lockdown. Es war Besuchsverbot und mir wurde vom ersten Moment an gesagt, man weiß nicht, ob es überlebt, weil die Lunge sehr geschädigt war oder ob es zu einem Multiorganversagen kommen kann, also dass es dazu kommen kann. Und ich habe dann natürlich rotiert, weil ich hatte die Bilder im Kopf, dass Menschen alleine sterben müssen von der ersten Welle, dass da niemand dabei ist und man die ich halt anruft, er ist gestorben und fertig aus. Das war für mich total schlimm. Also das hat mich zusätzlich zu der Situation noch sehr ohnmächtig gemacht und hilflos, weil es reißt einem ja als Angehöriger auch den Boden unter den Füßen weg - in dem Moment, wo der Anruf kommt und ich habe nach Lösungen gesucht, ich habe versucht irgendwelche über Bekannte, die einfach weit in das Krankenhaussystem hineinkommen oder über die Politik. Dass ich vielleicht doch zu ihm kommen konnte, ging natürlich nicht, weil da gab es dieses Verbot. Es kam dann die Rückmeldung. Na ja, wenn Lebensgefahr ist, darf ich hin. Das war dann schon eine Erleichterung. Also ich werde benachrichtigt und ich kann hinkommen. Sollte es so weit kommen, dass er am Sterben wäre. Aber ich bin ein Mensch, der keine Ruhe gibt. Also so lang für mich kein klares Nein da ist, muss ich was tun und da Musik bei uns ist sehr, sehr große Rolle gespielt hat. Gemeinsam mit Begeisterung und Leidenschaft bin ich einfach auf das Thema gekommen. Musik! Musik und Stimme macht was. Also das hat man ja immer wieder gehört. Oder ist das mittlerweile in der Gesellschaft auch großes Thema, dass man das auch weiß.  Und hab dann im Krankenhaus also mit dem Arzt gesprochen und das wurde sehr befürwortet. Ich soll das bitte machen und soll da was bringen und habe dann den Andreas angerufen und gesagt: Ja, die Idee hab ich, aber ich kann das nicht machen. Also ich habe zwar viele Lieder, aber wie bringe ich meine Stimme da drauf?

 

Moderation: Hier kommt Andreas Mühlmann ins Spiel. Andreas ist ein Freund des Ehepaars. Vor fünfzehn Jahren hat er sich der gelernte Elektrotechniker und leidenschaftliche Musiker als Tontechniker selbstständig gemacht. Er hat Bands bei Liveauftritten unterstützt und Musik in seinem Tonstudio im Waldviertel aufgenommen. Inzwischen hat der 40-jährige ein Tonstudio in Wien-Hernals eröffnet. Sonja und Andi kennt er, weil er ihre inklusive Trommelgruppe mit Ton und Licht unterstützte. Andreas Mühlmann erinnert sich noch genau an jenen Tag an dem ihn Sonja anrief und ihn fragte, wie sich Stimme, Klang und Musik verbinden lassen. Das brachte Andreas auf folgende Idee: 

Andreas Mühlmann:  Ja, ich weiß, was wir machen. Wir machen einfach eine Art Radiosendung, wir geben Musik dazu - die Sonja liest Geschichten vor, aus dem gemeinsamen Leben, erzählt einfach Dinge, die gerade passieren, liest Briefe vor von Verwandten. Das war dann in der zweiten Sitzung, hat sie das gemacht. Ja, liest Briefe von Kindern vor. Und dann verpacken wir einfach die Botschaft an sich von den Aufnahmen und legen die passende Musik drunter. Also wirklich die Musik unter die Stimme gelegt zur Unterstützung und haben so daraus einfach so eine einstündige, wirklich persönliche, intime Radiosendung gestaltet.

 

 

Sonja Amann: Von unserem ersten Kuss habe ich die Geschichte erzählt. Bei der Hochzeit hat er mich überrascht mit, dass auf einmal Walzer tanzen konnte. Oder von unserem letzten großen Urlaub. Und genauso habe ich eine Aufnahme gemacht, wo ich erzählt habe, wie es mir geht. Also dass er hört, dass die Familie da ist, dass ich unterstützt werde, dass Freunde da sind und mir helfen, dass ich nicht allein bin und wir in Gedanken bei ihm sind. Das waren so die ersten Themen. Und dann habe ich eben auch die Briefe von Verwandten – ich habe sie gebeten, dass sie Briefe schreiben, also Kinder. Seine Kinder. Meine Kinder wir waren ja eine Patchwork-Familie und sein Bruder auch und von Freunden und habe das auch vorgelesen. Das waren total individuelle Briefe. Jeder hat so seine Art und es war auch total spannend diese Briefe vorzulesen.

 

Moderation: Andreas mischt Erzählungen und Musik rasch zusammen. Es entsteht eine CD, die das Pflegepersonal Andi in der Intensivstation vorspielt. 

Andreas Mühlmann: Für mich war dann klar, das ist irgendwie sehr schwierig, weil das ist doch eine sehr laute Umgebung, so eine Intensivstation. Es ist wichtig, dass er einfach Kopfhörer bekommt, wo er die Stimme direkt hören kann. Ich habe ihm dann einfach Kopfhörer gegeben, die wir auch im Studio verwenden, die angenehm sind, die eine große Fläche, eine große Auflagefläche haben, die sehr hochauflösend klingen und hab dann einfach ein Abspielgerät mitgegeben, wo sie ihm einfach die Kopfhörer aufsetzen können, die Pfleger und brauchen nur auf Play drücken und das Abspielgerät spielt automatisch die Botschaft.

 

Sonja Amann: und sie haben mir sofort gesagt, dass die Herzfrequenzen besser werden, dass er besser mit atmet, also nicht nur die Maschine den Atemvorgang macht, sondern dass er aktiver mitatmet und dass er einfach auch ruhiger wird. Und das war dann in St. Pölten genauso. Die waren sehr begeistert. Dann hat er eben dann die Kopfhörer schon und haben sie ihm auch wirklich aufgesetzt. Ich habe es einmal gesehen – nach 5 Wochen durfte ich ihn das erste Mal in St. Pölten besuchen. Und einmal wöchentlich hin und einmal hatte er die Kopfhörer auf und ich habe nur so gedacht, na ja, wieso sind ihm die Kopfhörer auf? Sie wissen ja, dass ich komme. Ist ja vereinbart. Aber es war auf der einen Seite beruhigend, weil ich habe gesehen, sie machen so und sie haben mir dann gesagt, sie machen das immer nach der Pflege auch. Und für mich war es dann so auch eine Erleichterung, weil ich wusste mir nicht, kaum kann ich mich konzentrieren auf Berührung, das ist nicht darum geht, dass ich da dann auch noch rede, wo so viel Dinge um mich herum sind, weil da und dann geht da der Lärm und da ist das ist mächtig was los auf Station, also mit den ganzen Monitoren und von da weg war mir klar, wenn ich da bin, die Zeit, die ich da bin, muss ich nicht irgendwie versuchen zu reden. Kann ich aber muss nicht, sondern ich gehe wirklich in Berührung mit ihm, weil sonst hatte mich ja mit der Stimme, also mit dem Kopf, also im Abspielgerät.

 

Moderation: Zunächst darf Sonja ihren Mann aufgrund des 2. Lockdowns gar nicht sehen, dann einmal in der Woche. Andi wird vom Spital in Waidhofen in die Landesklinik St. Pölten verlegt. Das Audioprojekt gibt Sonja Amann Kraft. 

Sonja Amann: weil ich auch etwas tun konnte. Es hat mir ein Stück Hilflosigkeit und Ohnmacht genommen und ich wusste einfach auch ich kann wieder eine Verbindung aufbauen, das ist ja ein Cut – er ist nicht mehr in dieser Welt, aber über dieses Medium, dass da eine Verbindung entstehen kann. 

Moderation: Auch Tontechniker Andreas fühlt sich seinem Freund damals wieder verbunden, immerhin teilten die beiden die Leidenschaft für Musik und Ton. 

Andreas Mühlmann: er war interessiert, sehr interessiert, auch an der Tontechnik. Und wir haben einfach stundenlang darüber philosophiert, über gewisse Themen, über gewisse Mikrofone, über Lautsprecher. Also er konnte in dem Thema einfach stundenlang mit mir reden und das war total angenehm. Er hat mich gelöchert und hat meine Informationen aufgesaugt. Was er gemacht hat, hat er mit Leidenschaft gemacht, das kann ich sagen. Es war egal, wo er irgendwo seine Energie reingesteckt hat, es war volle Energie. Es war 100 % und es war wirklich immer Herzblut bei ihm.

 

Moderation: Ende Dezember 2020, kurz nach Weihnachten, stirbt Andi. Sonja trauert um ihren Mann, ihren Fels in der Brandung, wie sie ihn im Gespräch nennt. Doch ein Gedanke lässt sie auch in der Trauer nicht los. Die Verbindung, die sie zu Andi über Musik und Stimme aufbaute, als er im Tiefschlaf lag. Das will sie auch anderen ermöglichen. Sie spricht darüber mit Andreas Mühlmann und im März 2022 starten sie die Produktentwicklung. 

Sonja Amann: Wir haben nichts neu erfunden, sondern wir haben sie zusammengefügt. Musik, Stimme, Geschichten, das sind Dinge, die wirken, jedes einzelne. Und wir haben das zusammengefügt in eine professionelle Form. 

 

Moderation: Das Produkt ist eine persönlich gestaltete Aufnahme. Meist ist sie eine Stunde lang und enthält 20 Musikstücke und um die fünf Botschaften. Gedacht sind diese Aufnahmen etwa für Menschen, die im Koma oder im künstlichen Tiefschlaf liegen oder für Menschen, die in Pflege oder Palliativstationen betreut werden. Sonja Amann erzählt von einer besonderen Aufnahme: 

Sonja Amann: Also wir hatten Aufnahmen im Demenzbereich. Die Mutter war dement und war im Pflegebereich und die Tochter hat dann – sie wusste, dass die Mama – also das Thema Tod für sie so ein großes Thema war – und hat ihr sehr, schöne Geschichte geschrieben. Und die Rückmeldung war einfach auch, dass die Mama von da weg viel ruhiger war und entspannter und gelassener und dieser Stress weg war. Sie ist dann auch verstorben, aber die Tochter war sehr begeistert, weil sie gespürt hat, das eben diese Ruhe eingekehrt ist, weil sie ihr was sagen konnte, wo sie sonst nicht zugehört hätte oder nicht mehr zuhören hätte können.

 

 

Moderation: Welche Emotionen kann Stimme übertragen? 

Andreas Mühlmann:  Ich glaube, du kannst jede Emotion in eine Stimme packen. Bei uns ist es halt einfach sehr wichtig, dass die Ruhe, dass dieses Vertrauen in der Stimme sitzt, dass das Vertrauen wiedergegeben wird. Sonja Amann:  Ich glaube auch, dass man jede, jede Emotion hinein geben kann in die Stimme. Wichtig ist also in unserem Fall: Ich glaube, die wichtigste Emotion ist die Freude am Tun. Ist vielleicht von der Situation nicht im Vordergrund, aber dennoch, wenn du Freude hast und diese rüberbringen kannst oder hinein packst. Und in unserem Fall auch die Liebe, weil ich mache das weil ich einen Menschen liebe, ist glaube ich das wichtigste Gefühl. 

 

Moderation: Aufgenommen wird meist im Tonstudio in Wien, manchmal bei den Angehörigen zuhause. Wichtig ist Sonja Amann und Andreas Mühlmann, dass die Angehörigen immer ein Gegenüber haben. 

Andreas Mühlmann: Die Aufnahmen mit den Angehörigen, die sind nie alleine. Die sitzen nicht alleine vor dem Mikrofon und müssen performen. Es geht einfach darum, wie wir vorher gesprochen. Emotionen zu transportieren. Und das ist einfach auch immer in einem Zwiegespräch. Es ist immer jemand dabei bei der Aufnahme. Das heißt, die Angehörigen sind nie alleine, sie sind immer mit uns im Gespräch, das aufgezeichnet wird.

 

Moderation: Die Musikstücke können für sich stehen oder eine Geschichte unterstreichen. Sonja wusste damals genau auf welche Musik ihr Andi nie verzichten würde. 

Sonja Amann: Metal war natürlich auch dabei. Von Amon Omas. Oder Corvus Corax war, glaube ich bei einem Priester. Black was night, unser Hochzeitstanz zum Beispiel. Also ich habe schon Musik ausgewählt, die, die auch für uns eine Rolle gespielt hat oder wo wir gemeinsam auf einer auf einem Konzert waren. Manowar in Prag zum Beispiel war dabei, aber auch klassische Stücke habe ich rausgesucht.  Also es war schon quer durch, quer durch.

 

Moderation: Nicht alle wissen, welche Musik sie wählen oder was sie ihrem Angehörigen erzählen wollen. Manche haben auch Scheu vor dem Mikrofon zu sprechen, fürchten Fehler zu machen oder finden ihre Stimme schrecklich. Deshalb hat Sonja Amann ein Ratgeberbuch geschrieben, das Angehörige begleitet - vom Erstellen eines Textes bis zur Aufnahme. Das erste Kapitel heißt Tiefschlaftagebuch und dreht sich um Andis erste Zeit im Krankenhaus. 

Sonja Amann: Ich habe es Tiefschlaftagebuch genannt, weil ich habe jeden Tag dann auch auf eine Anregung hin ein Tagebuch geschrieben, was ich so gemacht habe und wie es ihm ging, um ihm dann vorlesen zu können. Weil ja Tiefschlaf, Komapatienten eine Zeit fehlt, ist ja Lücke. Aber es hat mir natürlich auch geholfen. Es gibt einen Eintrag, da habe ich geschrieben. Ja, ich weiß, ich schreibe das für mich auch. Also es ist diese Anregung drin. Schreib doch das auf, weil es hilft. Schreiben ist genauso ein Medium, was sehr unterstützend ist, wenn man seine Gefühle einfach niederschreiben kann. Es gibt da Textbeispiele von mir drinnen, wie ich das geschrieben habe und ganz viel Platz zum Schreiben. Es gibt dann Hörbeispiele, also von meinen Audioaufnahmen, die ich als Text drinnen habe. Aber es gibt auch einen QR-Code wo man die Originalbeispiele anhören kann, weil es wichtig ist, die Scheu vor dem Mikrofon zu nehmen. Weil es wichtig ist. Ich darf fröhlich sein, auch in dieser Situation, wenn ich zum Beispiel vom Urlaub gesprochen habe, da ist die Stimme ganz anders.

 

Moderation: Sonja Amann mischte in ihrer Aufnahme schöne und traurige Erinnerungen. Sie erzählt auch von Momenten, wo ihre Stimme stockte und man ihre eigene Angst und Unsicherheit hörte. Das sei authentisch und somit vollkommen in Ordnung. 

Sonja Amann: Also mir ist oder uns ist ganz wichtig, dass die Menschen wissen und anhand dieser Audiofiles auch spüren, es ist alles richtig, also jede Emotion, die da ist oder jedes Gefühl da findet eine Aufnahme und soll in den Aufnahmen drinnen sein.

 

Ausschnitt/Audioaufnahme Sonja Amann: Musikklänge – Erinnerst du dich? Wir haben die Westmänner-Inseln besucht. Und sind natürlich auf einen echten Vulkan hinaufgestiegen. Meine Schuhe waren hinterher kaputt. Dieser Krater, der abgebrochen ist, Rauch, der aus kleinen Löchern herausgekommen ist und diese besondere Wärme, die man gespürt hat. Die Geschichten, die uns zu diesem Vulkanausbruch erzählt wurden, es war ein besonderes Erlebnis und ich glaube es hat uns sehr geprägt. Denn es hieß jeder hat seine Herausforderungen. Island mit den Vulkanen, wir jetzt mit unserer Aufgabe. Ich habe damals einen kleinen Vulkanstein mitgenommen oder der Vulkanstein hat sich in meinem Schuh verfangen. Den haben wir jetzt zuhause. Er liegt bei unseren Eheringen als Andenken an Island. Und unsere nächste Reise geht nach Finnland. Ich freue mich schon darauf – Musikklänge. 

 

Abmoderation: Mehr Informationen zu TOGETHER.AUDIO findet ihr im Internet unter together.audio Sonja Amann und Andreas Mühlmann haben unter ihrem Firmennamen auch einen Podcast gestartet. Das war also Freakcasters für heute.  Mehr Folgen unseres Podcasts - über Menschen, Geschichten und ihre Leidenschaften - findet ihr unter freakcasters.simplecast.com. Wenn euch dieser Podcast gefallen hat, empfehlt uns doch bitte weiter. Und vergesst bitte nicht, unseren Podcast zu abonnieren. Ihr findet ihn auf allen gängigen Podcastplattformen, etwa auf spotify, apple podcast und google Podcasts. Wir freuen uns auch über eine gute Bewertung. Am Mikrofon verabschiedet sich Sandra Knopp.